Die Oma wohnt allein im Haus
mit ihrem Kater, der heißt Klaus.
Und wie sie aufräumt nun geschwind,
sie die verbeulte Kanne find`t.
"Ach," denkt sie sich so eben grad
für`n Sperrmüll ist sie viel zu schad`,"
sie reibt und putzt daran herum-
auf einmal macht die Kanne "Bumm" -
aus Qualm und gelbem Nebelbraus
der Geist der Kanne kommt heraus.
"Du hast mich jetzt" spricht er "befreit, drum mache ich dir auch ne Freud,
drei Wünsche hast Du frei, nun schau
und wünsch dir was - ganz schnell und schlau".
Als sich die Oma hat gefasst -
war um die Nase ganz schön blass -
da wünscht sie sich als erstes dann,
daß sie doch jung und schön sein kann.

Ein kurzer Zisch - es ist gescheh`n:
schon ist sie jung und schön.
Nur schöln sein und dabei noch arm,
da wird`s ums Herz dir auch nicht warm.
"Als nächstes wünsch ich Gut und Geld."
"Genehmigt" sagt der Geist "bestellt"
im Hof und Haus ist alles wohl:
das Konto und die Kisten voll.
"Nun noch der dritte Wunsch - und schnell -
dann mache ich mich gleich von der Stell".
"Dann möcht ich, daß mein Katzentier
als schöner Jüngling steht vor mir." Gesagt, getan, es ist erfüllt,
da steht ein hübsches Mannesbild,
der küsst sie herzlich, ganz gelassen,
und sagt zu ihr - ist nicht zu fassen:
"Schad, daß du mich hast kastrieren lassen."

 
 

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